Die Bevölkerung wirkt mit – eine Erfolgschance!

Niederurnertaeli

 

Der St. Galler Kantonsrat hat im Dezember 2020 intensiv über die Mitwirkung bei Wasserbauprojekten diskutiert. Partizipation ist nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern zentral für die Vertrauensbildung und letztlich für den Erfolg des Projekts.

 

Betroffene zu Beteiligten machen – unter diesem Leitsatz wird Partizipation bei Infrastrukturprojekten angewendet. Als der St. Galler Kantonsrat Anfang Dezember 2020 den Nachtrag zum Wasserbaugesetz behandelte, stand die Mitwirkung ebenfalls zur Diskussion. 

Gemäss dem überarbeiteten Gesetz sind Kanton und Gemeinden verpflichtet, für eine «geeignete Mitwirkung» der betroffenen Bevölkerung zu sorgen. Einen Antrag, diesen Passus noch zu erweitern und zu konkretisieren, hat der Kantonsrat zwar abgelehnt. Die Bevölkerung hätte dann nicht nur Gelegenheit zur Mitgestaltung gehabt, sondern hätte auch Grundsatzentscheide fällen können. Dass Mitwirkung in geeigneter Form sinnvoll ist, stand aber ausser Frage. 

Zurecht, denn: Partizipation ist eine Chance! Betroffene erhalten die Möglichkeit, ihre Bedürfnisse am richtigen Ort zu platzieren und am Entscheidungsprozess aktiv teilzunehmen. Die Projektverantwortlichen profitieren ihrerseits von den Erfahrungen der Betroffenen und schaffen Vertrauen und Akzeptanz in ihr Projekt.

 

Wie gelingt Partizipation?

 

Die richtige Haltung: Vertrauen entsteht, wenn sich die Verantwortlichen von Anfang an offen, interessiert und respektvoll zeigen und sich nicht nur um technische Fragen, sondern auch um die emotionalen Bedürfnisse der Anspruchsgruppen kümmern.

 

Gute Vorbereitung: Wer Akteure, Bedürfnisse und Rahmenbedingungen im Vorfeld sorgfältig analysiert und sich gut auf kritische Fragen vorbereitet, überzeugt im Partizipationsprozess mit Argumenten und Kompetenz.

 

Mehrwert aufzeigen: Wer vom Nutzen eines Projekts überzeugt ist, befürwortet es mit grosser Wahrscheinlichkeit. Es gehört deshalb zu den Kernaufgaben des Projektteams, den Mehrwert für die verschiedenen Anspruchsgruppen zu ermitteln und ihnen verständlich aufzuzeigen.

 

Klare Ansagen: Spielregeln und Handlungsspielraum müssen von Beginn an auf dem Tisch liegen, sonst sind Enttäuschungen vorprogrammiert.

 

Das richtige Timing: Je nach Projektphase kann über verschiedene Themen diskutiert werden. Partizipation muss dann stattfinden, wenn noch genügend Handlungsspielraum besteht.

 

Kommunikation als Basis: Nur wer richtig informiert ist, kann auch mitwirken. Mit geeigneten Kommunikationsmassnahmen lässt sich ein partizipativer Prozess optimal vorbereiten und begleiten.

 

Und danach? Was mit den Resultaten passiert und was davon umgesetzt wird, muss transparent aufgezeigt werden. Nur dann ist Mitwirkung auch glaubwürdig.

 

Übrigens: Vertiefende Informationen liefert das «Handbuch für die Partizipation bei Wasserbauprojekten» des Bundesamts für Umwelt. Es wurde von Leuzinger & Benz in enger Zusammenarbeit mit der Niederer + Pozzi Umwelt AG und dem Auftraggeber verfasst und kann hier heruntergeladen werden.

 

Über uns

Leuzinger & Benz Kommunikation überzeugt Unternehmen, Organisationen und die öffentliche Hand seit 1994 mit durchdachten, ganzheitlichen Kommunikationslösungen vom Konzept bis zur Umsetzung. Zu unseren Kernkompetenzen gehören die Disziplinen Unternehmenskommunikation, Projektkommunikation, Öffentlichkeitsarbeit, Medienarbeit, Grafikdesign sowie Medien- und Werberecht.

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